Neues Arbeitszeitmodell zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai
Gestaffelt nach vertraglich vereinbarten Wochenstunden führt die cse zum Internationalen Tag der Pflege am 12. Mai die 5-Tage-Woche für Pflegekräfte in den Ambulanten Pflegezentren ein: Mitarbeitende mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von maximal 30 Stunden können in einer 5-Tage-Woche, Mitarbeitende mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von maximal 34 Stunden in der 5,5-Tage-Woche und Mitarbeitende mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von über 34 Stunden weiterhin in der 6-Tage-Woche arbeiten. Die tägliche Arbeitszeit erhöht sich um insgesamt die Zeit, die ansonsten an einem sechstem Arbeitstag geleistet worden wäre. Für alle Mitarbeitenden ist die Umstellung auf eine kürzere Arbeitswoche freiwillig. Getestet wird das Modell seit dem 1. Mai im Pflegezentrum in Borbeck.
Gesunde Work-Life-Balance in der Pflege
„12 Tage am Stück zu arbeiten raubt Kraft und Zeit. Unser Ziel ist es, mehr freie Tage zur Erholung und Regeneration zu ermöglichen und damit Arbeits- und Privatleben unserer Mitarbeitenden in ein gesünderes Gleichgewicht zu bringen“, so Marcus Reuß, der seit zweieinhalb Jahren das Pflegezentrum Borbeck leitet. Marcus Reuß weiß, wovon er spricht: Seit 21 Jahren im Unternehmen und davon selbst 17 Jahre in der Pflege tätig, kennt er die Arbeitsbedingungen genau. „Die neuen Möglichkeiten haben rasch hohen Anklang bei den Mitarbeitenden gefunden“, berichtet er.
Andrea Klostermann, Mitarbeiterin im Pflegezentrum Borbeck, erkennt die Vorteile des neuen Arbeitszeitmodells bereits jetzt: Mit Freundinnen frühstücken, Arzttermine wahrnehmen, sich in Ruhe um die Familie kümmern oder den Tag einfach für sich selbst nutzen: Dinge, die in einer 6-Tage-Woche mit langem Vorlauf geplant werden mussten, sind jetzt viel einfacher zu organisieren, Doppel- oder gar Dreifachbelastungen besser unter einen Hut zu bringen.
Der Patient im Mittelpunkt: Bezugspflege hat weiterhin oberste Priorität
Das Team in Borbeck arbeitet nach dem System der Bezugspflege, das heißt möglichst immer die gleiche Person übernimmt die Betreuung und trifft alle pflegerischen Entscheidungen. So müssen sich weder Mitarbeitende noch Patientinnen und Patienten täglich auf neue Personen einstellen, es entsteht ein enges Vertrauensverhältnis. Bei der Bezugspflege soll es auch nach wie vor bleiben: „Sowohl für uns als Pflegekräfte als auch für die Patientinnen und Patienten ist das System wichtig“, so Klostermann. „Veränderungen lassen sich schneller feststellen, der Plan für die Woche kann direkt zu Beginn mit dem Pflegebedürftigen gemeinsam abgestimmt werden, der Umgang miteinander ist sicherer und vertrauter.“
Um das Konzept der 5-Tage-Woche im Sinne der Bezugspflege umsetzen zu können, wurden alle Pflegetouren des ambulanten Pflegezentrums komplett überarbeitet, immer in Abstimmung mit den Mitarbeitenden und den Pflegebedürftigen, die von zeitlichen Änderungen betroffen sind und auch durch frühere Versorgungszeiten profitieren. Täglich gibt es nun eine zusätzliche Pflegetour. Zu Mitte Mai bekommt das Team außerdem Verstärkung durch eine neue Kollegin, denn durch das neue Arbeitszeitmodell wird täglich eine Pflegekraft mehr benötigt. Erweist sich das Konzept als erfolgreich, sollen schon bald weitere Pflegezentren folgen.