Barbara Bartel und Ursula Birk-Rump ab sofort gemeinsam verantwortlich
„Seit vielen Jahren bewegt mich das Thema Trauer“, so Ursula Birk-Rump. „Ich freue mich sehr, dass ich im Hospiz Cosmas und Damian die Trauerarbeit mitgestalten darf.“ Die gelernte Krankenschwester startete vor 30 Jahren mit dem Schwerpunkt Onkologie und war häufig mit dem Sterben konfrontiert. „Belastet hat mich die allseitige Sprachlosigkeit, die entstand, wenn der Sterbeprozess einsetzte. Sowohl die Patientinnen und Patienten selbst als auch ihre Angehörigen spürten den nahenden Tod deutlich, trauten sich aber fast nie, Fragen zu stellen“, erzählt sie. Ein Anlass für Ursula Birk-Rump, zu lernen, Gespräche mit sterbenskranken Menschen und ihren An- und Zugehörigen zu führen, Krisengesprächen gewachsen zu sein und das Schweigen zu brechen. „Nach wie vor gibt es viel zu tun in der Kommunikation mit allen am Prozess des Lebens und Sterbens Beteiligten. Die Ausbildung zur Trauerbegleiterin, die ich vor einigen Jahren absolviert habe, hilft mir sehr.“
Barbara Bartel, bereits seit März 2020 als Trauerbegleiterin im ambulanten Hospizdienst tätig, freut sich über die kollegiale Unterstützung. In ihren 24 Jahren als leitende Pflegefachkraft im Hospiz Cosmas und Damian machte auch sie die Erfahrung, wie wichtig die Zeit des Abschieds und der Trauer ist und wie hilfreich Gespräche mit einer außenstehenden Person sein können. So entschied sie sich mit Renteneintritt, dem Hospiz weiterhin verbunden zu bleiben und sich den trauernden Angehörigen zu widmen.
Die Angebote der Trauerarbeit sind durch die Corona-Pandemie eingeschränkt. Einzelgespräche, Telefonate oder Spaziergängen sind jedoch möglich. Seit März 2021 steht das Team mit einem neuen, niederschwelligen Angebot für Trauernde, den sogenannten „Gesprächen auf der Bank“, an jedem zweiten und vierten Mittwoch im Monat von 14.00 bis 15.00 Uhr auf dem Friedhof an der Pflanzstraße zur Verfügung. Perspektivisch sind Kleingruppen und Gesprächsgruppen, ein Trauercafé und ein Trauerfrühstück geplant.
Ambulanter Hospizdienst Cosmas und Damian: Mehr als Sterbebegleitung
Die Trauerarbeit ist wesentlicher Bestandteil des ambulanten Hospizdienstes Cosmas und Damian, der von Stefanie Schau und Andrea Reimann koordiniert wird. „Wir möchten die Menschen auch nach dem Sterben ihres nahen An- und Zugehörigen nicht mit ihrer Trauer alleine lassen“, erklärt Schau. Das Ziel der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des ambulanten Hospizdienstes ist es, das Sterben selbstbestimmt, individuell und in Würde unabhängig von einem Ort, Herkunft, Alter, Religion und Weltanschauung zu ermöglichen und auch über den Sterbeprozess hinaus für die An- und Zugehörigen. Die Wünsche und Bedürfnisse schwersterkrankter Menschen und deren An- und Zugehörigen haben oberste Priorität und finden in der ganzheitlichen Versorgung Berücksichtigung. Die Begleitung kann trotz Corona stattfinden: „Haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben bereits Mitte März die zweite Impfung erhalten. Das gibt uns ein Stück mehr Sicherheit und Flexibilität“, so Reimann. Unter Beachtung verschärfter Hygienekonzepte können sie zu den Menschen nach Hause, ins Krankenhaus, auf die Palliativstation oder in Einrichtungen der
Alten-, Pflege- und Eingliederungshilfe kommen.