Ein HIV-Test kostet nix und kann Leben retten
Trotz großer Fortschritte in der medizinischen Versorgung darf die Bedeutung einer frühzeitigen Testung nicht unterschätzt werden. Gleichzeitig ruft die Caritas dazu auf, die sexualpädagogische Arbeit in Schulen weiter auszubauen, um jungen Menschen wichtige Aufklärung zu bieten. Unter dem Motto der ersten AIDS-Kampagne „Rettet die Liebe“ betonen wir die Bedeutung von Prävention, Toleranz und respektvollem Umgang – insbesondere gegenüber LGBTIQ*-Personen, die vermehrt Anfeindungen ausgesetzt sind.
Dank moderner Therapien können Menschen mit HIV heute ein langes und erfülltes Leben führen. Doch dies setzt voraus, dass das Virus rechtzeitig erkannt wird. Ein HIV-Test ist der Schlüssel, um eine Infektion frühzeitig zu erkennen und Behandlungen einzuleiten. „Der Test gibt nicht nur Klarheit, sondern rettet Leben“, betonen Bärbel Arnold und Inken Ludwig vom Caritas-Netzwerk HIV. „Doch es braucht mehr: Prävention muss schon in jungen Jahren beginnen.“ Sexualpädagogische Arbeit in Schulen ist ein zentrales Element, um Schülerinnen und Schüler aufzuklären – nicht nur über HIV und andere sexuell übertragbare Krankheiten, sondern auch über ein verantwortungsbewusstes und respektvolles Miteinander in der Liebe und Sexualität.
Der Slogan „Rettet die Liebe“ aus der ersten AIDS-Kampagne bleibt heute aktueller denn je. In einer Zeit, in der Anfeindungen gegenüber LGBTIQ*-Menschen zunehmen, ist es umso wichtiger, dass Kinder und Jugendliche frühzeitig lernen, Vielfalt zu akzeptieren und jeden Menschen unabhängig von seiner sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität mit Respekt zu behandeln. „Liebe ist vielfältig, und jeder Mensch hat das Recht, in Liebe und Würde zu leben – frei von Diskriminierung und Vorurteilen“, so Kordula Montkowski vom Caritasnetzwerk HIV. „Dafür müssen wir gerade bei jungen Menschen ein Bewusstsein schaffen und ihnen in Schulen die nötigen Werkzeuge an die Hand geben.“
Es darf nicht übersehen werden, dass LGBTIQ*-Personen nach wie vor überdurchschnittlich häufig von HIV betroffen sind und gleichzeitig häufig Ziel von Hass und Ausgrenzung werden. Diese Entwicklung darf nicht hingenommen werden. „Hass und Intoleranz zerstören, was wir mit ‚Rettet die Liebe‘ schützen wollen“, mahnt Angelika Schels-Bernards vom Caritasnetzwerk HIV. „Wir brauchen ein gesellschaftliches Klima der Akzeptanz, das auf gegenseitigem Respekt und Solidarität basiert.“
Die Caritas setzt sich daher nicht nur für ausreichende Testkapazitäten und niedrigschwellige Beratungsangebote ein, sondern auch für eine verstärkte sexualpädagogische Aufklärung und den Schutz marginalisierter Gruppen. Gemeinsam können wir sicherstellen, dass die Liebe in all ihren Formen gerettet wird – und dass Menschen, egal wen sie lieben oder wie sie sich identifizieren, in unserer Gesellschaft sicher und anerkannt leben können.
Zum Welt-AIDS-Tag fordert die Caritas: Nehmen Sie das kostenlose Testangebot in Anspruch, unterstützen Sie sexualpädagogische Bildung in Schulen und stehen Sie ein für die Akzeptanz und Rechte von LGBTIQ*-Personen. Nur so können wir die Verbreitung von HIV eindämmen und gleichzeitig die Werte von Toleranz und Respekt in unserer Gesellschaft fest verankern.
Im „Caritas Netzwerk HIV“ tauschen sich die Fachleute aus den HIV/Aids-Beratungsstellen und den sexualpädagogischen Diensten der Caritas regelmäßig über aktuelle Entwicklungen, Bedarfe und Projekte aus, um Qualität und niedrigschwellige Zugänglichkeit zu Beratung, Test und Behandlung sicherzustellen. Auch über die Online-Beratungsplattform der Caritas sind sie gut vernetzt und stellen ein bundesweites Angebot sicher.