Runder Tisch für Kinder- und Jugendhospizarbeit bietet im Ruhgebiet flächendeckend Unterstützung an
Essen, 9.2.2022 – Die Diagnose einer lebensverkürzenden Erkrankung annehmen zu können, zu lernen damit zu leben und erneute Balance in einem herausfordernden Familienalltag zu finden, ist ein Prozess, der seine Zeit braucht. Dafür benötigen Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern verlässliche und gut vernetzte Unterstützer, die sie auf ihrem Weg begleiten. Vor diesem Hintergrund hat sich die Arbeitsgemeinschaft „Runder Tisch Kinderhospizarbeit im Ruhrgebiet“ zusammengeschlossen, um sich über Kinderhospizarbeit auszutauschen, Unterstützungsangebote fachlich weiterzuentwickeln und die Öffentlichkeit gemeinsam auf die Situation von lebensverkürzend erkrankten Kindern aufmerksam zu machen. Mittlerweile kann betroffenen Familien im Ruhrgebiet flächendeckend Unterstützung angeboten werden, die ausreichend die Bedarfe betroffener Familien abdeckt: die Dienste begleiten Familien in der jeweiligen Stadt und im Umkreis von circa 30 Kilometern.
Wegbegleiter:innen der Kinderhospizarbeit stehen betroffenen Familien als verlässliche Partner zur Seite. Hauptamtliche Koordinator:innen bieten Beratung und Unterstützung an, ehrenamtliche Kinderhospizbegleiter:innen schenken betroffenen Familien regelmäßig ihre Zeit, unterstützen ganz alltagspraktisch zu Hause. Sie sind offene Gesprächspartner:innen, die ein Ohr für alle Wünsche, Fragen und Sorgen haben, für sie da sind und sie stärken. So dürfen Lachen und Traurig-Sein gleichermaßen einen Platz finden.
Kinderhospizarbeit hat immer die gesamte Familie im Blick. So ist ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der ambulanten Kinderhospizdienste die Begleitung von Geschwisterkindern. Als Bruder oder Schwester eines lebensverkürzt erkrankten Kindes müssen sie häufig ihre Wünsche und Bedürfnisse zurückstellen.
Auch im stationäre Kinderhospiz werden Eltern und Geschwister sowie weitere Zugehörige gemeinsam mit dem erkrankten Kind aufgenommen und begleitet. Kinderhospizarbeit bietet den Familien von der Diagnosestellung bis über den Tod des Kindes hinaus Unterstützung an.
Neben einer flächendeckenden Begleitung betroffener Familien möchte der Runde Tisch den Auf- und Ausbau von Netzwerkstrukturen fördern, um eine gute Kooperation medizinischer, pflegerischer sowie therapeutischer Hilfen und weiterer Unterstützungsangebote im Sinne der Familien zu erreichen. Die Dienste, die in unterschiedlicher Trägerschaft stehen, verbindet ein gemeinsames Selbstverständnis und eine gemeinsame Haltung für die haupt- und ehrenamtliche Kinderhospizarbeit, die stets die individuellen Bedürfnisse der Familien im Blick behält.