Sterbebegleitung mit Hund
„Darf ich Ihnen etwas vorlesen?“ fragte ich Frau A. bei einer unserer ersten Begegnungen. „Nein.“ war die Antwort. Darauf folgte mit ernster Miene: „Das war ein Scherz.“
Ich musste lachen. Vermutlich aus Erleichterung.
So las ich ihr vor, was sie beim Fortschreiten ihrer Erkrankung jedoch zunehmend ablehnte. Wie konnte ich ihr noch eine Freude machen? Sie mochte Hunde, dass wusste ich von ihrer Tochter. So kam es, dass ich die kleine Sheltiedame Lasley, den Hund meiner Schwester, mit zu Frau A. nach Hause brachte. Schneller als ich gucken konnte klopfte sie auf die Decke neben sich und prompt saß der Hund im Bett. Ich stockte kurz: „Soll ich das zulassen? Ein Hund im Bett?“ „Was soll´s.“ dachte ich als Frau A. zufrieden lächelte.
Als Frau A. ins Hospiz umzog war Lasley bei jedem Besuch dabei und saß auf meinen Beinen neben dem Bett. Obwohl Frau A. zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gesprochen hat, gab sie mir, durch Blicke und Bewegungen der Hand, zu verstehen, dass der Hund selbstverständlich, wie immer, zu ihr ins Bett sollte. Und wieder die Gedanken: „Ist das erlaubt? Im Hospiz ein Hund im Bett?“ Es war erlaubt und sie schlief während Lasley in ihrem Arm lag.
So hat ein Hund meine Aufgabe übernommen, da zu sein und ein bisschen Ruhe und Zufriedenheit zu schenken. In der Tat ist jede Begleitung anders und darf das auch sein.
Wenn Sie Interesse haben den Ambulanten Hospizdienst ehrenamtlich zu unterstützen melden Sie unter 0201- 46 91 29 25.