cse, Diakoniewerk und Stadt Essen richten neue Notschlafstelle für Frauen ein
Die Notschlafstelle in der Lichtstraße in der Innenstadt hat eine Kapazität von insgesamt 58 Plätzen. Etwa 35 bis 40 Personen, davon bis zu zehn Frauen, nutzten in den vergangenen Wochen diese Notschlafstelle. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Plätze der Männer zuletzt nach Möglichkeit mit größerem räumlichen Abstand belegt. Für Frauen war dies bei insgesamt zwölf im Gebäude in der Lichtstraße zur Verfügung stehenden Plätzen allerdings nur eingeschränkt möglich.
Um die Belegungssituation merklich zu entzerren, steht wohnungslosen Frauen seit dem 7. April bis auf weiteres ein eigenes Gebäude in der Grimbergstraße in Leithe zur Verfügung. Dort konnten kurzfristig insgesamt 15 Schlafplätze in renovierten Zweibettzimmern realisiert werden.
In den neuen Räumlichkeiten stehen den Frauen Bettwäsche, Handtücher, Sanitäranlagen, Tische und Sitzgelegenheiten sowie Kochmöglichkeiten zur Verfügung, darüber hinaus gibt es Räume für die Sozialberatung. Die cse und das Diakoniewerk übernehmen gemeinsam die soziale Betreuung vor Ort. Die Essener Innenstadt ist von der neuen Notschlafstelle gut mit dem ÖPNV erreichbar. Geöffnet ist die Notschlafstelle täglich von 18 bis 9 Uhr. In den Abendstunden nehmen die Einrichtungsbetreuerinnen und -betreuer der cse die Frauen in Empfang. Zum Schutz der Frauen ist in der Nacht ein Sicherheitsdienst und morgens eine Mitarbeiterin vor Ort.
"Wohnungslose Menschen brauchen in der jetzigen Zeit unsere besondere Aufmerksamkeit und Unterstützung", so Stadtdirektor Peter Renzel. "Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit unseren Partnern cse und Diakoniewerk Essen so schnell eine Verbesserung beim Übernachtungsangebot für Obdachlose erreichen konnten."
Die neue Anlaufstelle für Frauen in der Grimbergstraße wurde in der ersten Woche seit Eröffnung von fünf Frauen genutzt. Die durch die Verlagerung freigewordenen Plätze in der Lichtstraße stehen nun zusätzlich für die Unterbringung von Männern zur Verfügung.
Neben der entzerrten Unterbringungssituation durch ein zusätzliches Gebäude werden die Nutzerinnen und Nutzer der Notschlafstellen durch Aushänge und persönliche Ansprachen auf die Einhaltung der besonderen Hygienevorschriften aufgrund der Corona-Pandemie hingewiesen. Wohnungslose Menschen gehören durch das Leben auf der Straße, häufige Suchterkrankungen, oft fehlendes Krankheitsbewusstsein und mögliche Vorerkrankungen zur Risikogruppe bei Infektionserkrankungen.